Vita des Bergchores


Vita  des Bergchores

 

Am 15. Dezember 1884 erschien im „Erzgebirgischen Volksfreund“ (Lokalblatt für Schneeberg und Umgebung) folgende Anzeige :

„Wem daran gelegen ist, dass die heimischen Weihnachts-, Berg- und Chorlieder nicht der Vergessenheit anheimfallen, der wolle sich gefälligst am Mittwoch, dem 16.Dezember 1884 abends

8.00 Uhr in „Siegels Restauration“… zu einer Besprechung, respektive Gründung eines Vereins, einfinden.“

 

16. Dezember 1884:

36 Bürger aus Schneeberg und Umgebung beschließen die Gründung eines Vereins, der den Namen „Glück auf - Schneeberg“ tragen soll. Gleichzeitig wurde der Betriebsdirektor Richard Tröger beauftragt, einen Entwurf für das Vereinsstatut zu erarbeiten,

welches bereits am 23. Dezember 1884 nach Diskussion und Abstimmung über die einzelnen Paragraphen von mittlerweile 89 Mitgliedern beschlossen wurde.

 

02. Oktober 1885:

Der Vorstand des Vereins beschließt die Gründung eines „Bergsängerchores“ aus Vereinsmitgliedern (zum großen Teil Bergleute des „ Schneeberg - Neustädtler BergReviers“) unter Leitung von Seminaroberlehrer Bruno Dost , der dem Verein aus diesem Grund eine Sammlung erzgebirgischer Berglieder, von ihm im vierstimmigen Männerchorsatz verfasst, widmet. Diese Sammlung ist noch bis heute die Grundlage der Tätigkeit des Chores.

 

In der Folgezeit etablierten sich jährlich wiederkehrende Veranstaltungen als feste Größen der Vereins- und Chortätigkeit.

 

Dazu gehören:

- Die Organisation und Mitgestaltung des jährlich stattfindenten „Schneeberger Turmsingens“ in der Christnacht morgens 4.00 Uhr vom Turm der Schneeberger„St. Wolfgangskirche“- eine über 330 Jahre alte Schneeberger Weihnachtstradition.

 

- Die Schneeberger „Glückauf Abende“ an den Advents-montagen eines jeden Jahres.

(Jahreshauptversammlung für aktive und passive Mitglieder des Vereins aus nah und fern)

 

- Mitwirkung zum Berggottesdienst am „Schneeberger Bergstreittag“ (22.Juli eines jeden Jahres).

 

1945:

Mit dem Zusammenbruch des 3.Reiches kam die Tätigkeit des Vereins und seines Chores nicht zum Erliegen. Durch die aufopferungsvolle Arbeit des alten Vorstandes unter der Leitung seines langjährigen Vorsitzenden Arthur Günther fanden auch in den Jahren 1945, 1946, 1947 und 1948 die „ Glückauf Abende“  und das Turmsingen statt.

 

22.November 1949:

Zur Vorstandssitzung gibt der Vorsitzende bekannt, dass der „alte Glückauf -Verein infolge einer Verordnung als Heimatgruppe „Glückauf Schneeberg“  der Ortsgruppe Schneeberg des „Kulturbundes zur demokratischen Erneuerung Deutschlands“  angehört“. An dem bisherigen Zweck des Vereins ändert sich nichts und der Kassenbestand verbleibt der Heimatgruppe.

 

Die Heimatgruppe setzte in der Folgezeit die Tradition des Glückauf- Vereins fort. Seine zahlreichen öffentlichen Einsätze brachten dem Chor viel Anerkennung.

 

Anlässlich eines Chorleistungsvergleiches 1988 in Eibenstock wurde der Chor für die künstlerische Qualität seiner Vorträge mit dem Prädikat „Oberstufe - Gut“ eingestuft.

 

Auch nach der „Wende“ 1989 und der Auflösung der Ortsgruppe des Kulturbundes Schneeberg setzte der Bergchor seine Arbeit und Veranstaltungstätigkeit fort.

 

1995 wurde er als eingetragener Verein in das Vereinsregister des Kreisgerichtes Aue eingetragen, wobei der ursprüngliche Zweck der Vereinstätigkeit beibehalten wurde.

 

2009 erfolgte die Anerkennung als „Gemeinnütziger eingetragener Verein“.

Zahlreiche Veranstaltungen, jetzt auch über die Stadtgrenze hinaus erhöhten die Ausstrahlung des Bergchores.

Davon zeugen einige Beispiele:

                                                                                   

     - Durchführung des jährlichen Pfingstsingens auf dem Gleesberg

     - Teilnahme an den „Bergmännischen Musiktagen“ i

     - Teilnahme an den Chortreffen des „Sächsischen Berg- und Hüttenvereins“

     - ständige Teilnahme am Schneeberger Lichtelfest  u.v.m.

 

                                                           (Wilfried Heibel)